Nagelpilz im Fokus: Symptome, Ursachen & Vorbeugung
In unserem Nagelpilz-Ratgeber informieren wir Sie darüber, wie man Nagelpilz-Symptome erkennen und Nagelpilz richtig behandeln kann. Wir zeigen Bilder befallener Nägel und liefern Antworten zu den am häufigsten gestellten Fragen und gängigen Mythen bezüglich Ansteckung und der Anwendung von Hausmitteln. Außerdem erfahren Sie mehr über die häufigsten Ursachen, Risikofaktoren und Fehler in der Behandlung und Nachsorge. Wir unterstützen Sie dabei, erneuten Infektionen vorzubeugen und wiederkehrenden Nagelpilz zu vermeiden.
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Nagelpilz ist weit verbreitet und fast jeder Achte ist in Deutschland davon betroffen.1 Bei den über 60-Jährigen ist es sogar rund jeder Zweite.2 Nagelpilz tritt dabei an den Zehen deutlich häufiger auf als an den Fingernägeln. Doch bevor wir tiefer in das Thema einsteigen, soll zunächst folgende oft gestellte Frage geklärt werden:
Was genau ist eigentlich Nagelpilz?
In der großen Familie der Pilze gibt es Arten, die sich im Laufe der Evolution darauf „spezialisiert“ haben, sich vom Keratin unserer Haut und unseren Nägeln zu nähren. Diese mikroskopisch kleinen Pilze können alle Stellen der Haut und deren Anhangsorgane, die Haare und Nägel, befallen. Eine Infektion der Finger- oder Fußnägel mit Pilzen bezeichnet man als Nagelpilz. Mediziner nennen diese Erkrankung Onychomykose (Onycho = Nagel, Mykose = Pilzinfektion).
Oft geht Nagelpilz an den Zehen mit Fußpilz einher, da die Erreger beider Krankheiten häufig dieselben sind. Schauen Sie sich die Nagelpilz-Bilder und Fußpilz-Bilder an, um die unterschiedlichen Symptome zu erkennen. Wird ein Fußpilz nicht rechtzeitig behandelt, breitet sich der Pilz entlang der Zehen aus und kann die Fußnägel infizieren. Umgekehrt kann sich der Pilz vom infizierten Fußnagel auf den Fuß, aber auch auf die Hand oder andere Hautbereiche ausbreiten. Unter Nagelpilz leiden in Deutschland etwa 12,4 % der Bevölkerung.1 In der Altersgruppe über 60 Jahren sind sogar rund 50 % betroffen.2 Als Ursache der Infektion mit Nagelpilz kommen drei Erregergruppen von Pilzen in Betracht:3
- Fadenpilze (Dermatophyten) – überwiegend
- Hefepilze – selten
- Schimmelpilze – äußerst selten
Der Haupterreger von Nagelpilz und Fußpilz ist ein Fadenpilz (Dermatophyt) namens Trichophyton rubrum.
Nagelpilz tritt häufiger an den Fußnägeln (80 %) als an den Fingernägeln (20 %) auf. Dies ist der Ursache geschuldet, dass die Fußnägel im Alltag stärkeren mechanischen Belastungen ausgesetzt sind. Beispielsweise durch zu enges Schuhwerk oder mechanischen Druck während des Sports können kleine Mikroverletzungen entstehen, durch die der Nagelpilz in den Nagel einwandern kann. Meist ist der große Zeh betroffen.
Nagelpilz-Symptome im Anfangsstadium & Endstadium
Im Anfangsstadium von Nagelpilz verlieren erkrankte Nägel ihren Glanz und werden allmählich trübe und undurchsichtig. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann man Nagelpilz meist daran erkennen, dass sich auf dem Nagel gelbliche bis grau-bräunliche Flecken oder Streifen ausbilden. Gelbe Fingernägel und gelbe Fußnägel sind typische Symptome für einen Nagelpilz.
Doch woran kann man Nagelpilz noch erkennen? Bei einigen Verläufen verdickt sich die Nagelplatte und die Nageloberfläche wird uneben. Meist beginnt der Nagel vorne am freien Nagelrand zu bröckeln und löst sich vom Nagelbett ab. Im Endstadium der Erkrankung ist die Nagelplatte völlig vom Pilz zerfressen. Soweit sollten Sie es nicht kommen lassen, denn der Nagel erfüllt eine wichtige Schutzfunktion für die Finger- und Zehenspitzen. Das Nagelbett ist sehr empfindlich und ohne den Schutz durch den Nagel kommt es schon durch leichten Druck oder Berührungen zu Schmerzen.
Nagelpilz-Symptome im Anfangsstadium
- Nägel an Füßen oder Fingern, die trübe, glanzlos oder undurchsichtig sind
- Später zeigen sich Flecken oder Streifen in den Farben Gelb oder Graubraun
- Ein typisches Symptom für fortgeschrittenen Nagelpilz sind gelbe Nägel
- Auch die Platte oder Oberfläche des Nagels ist verdickt und uneben
Nagelpilz Symptome & Risiken im Endstadium
- Der Rand des Nagels bricht ab und das Nagelbett löst sich ab
- Im Endstadium sieht die Platte des Nagels komplett „zerfressen“ aus
- Der Anblick ist nicht nur unschön sondern birgt auch Risiken: Das Nagelbett liegt dann ungeschützt offen und Krankheitserreger können eindringen
- Nagelpilz in diesem Stadium ist sehr schmerzhaft, schon bei kleinsten Berührungen
Die Formen von Nagelpilz – DSO, PSO, WSO & mehr
- Distolaterale subunguale Onychomykose (DSO)
- Proximale subunguale Onychomykose (PSO)
- Weiße superfizielle Onychomykose (WSO)
- Onychia et Paronychia candidosa (Candida-Paronychie)
- Edonyx-Onychomykose
Distolaterale subunguale Onychomykose (DSO)
Die häufigste Form von Nagelpilz ist mit Abstand DSO (= Distolaterale subunguale Onychomykose). Sie befällt etwa 82 % der Patienten, die unter einer Nagelmykose leiden.5 Der Fadenpilz Trichophyton rubrum ist hier zumeist die Ursache. Wenn es die Möglichkeit für diesen Pilz gibt, dann dringt er am distalen (äußeren) Ende des Nagels in die Nagelplatte ein und bahnt sich von dort an seinen Weg bis zur Nagelwurzel. Auf diesem Weg ernährt er sich vom Keratin der Nägel und es entstehen die typischen und meist schmerzfreien Nagelpilz-Symptome: stumpfe und glanzlose Nagelplatte, die sich anschließend weiß bis gelblich verfärbt. In diesem Anfangsstadium kommt es meistens nicht zu weiteren Symptomen oder Schmerzen. Im weiteren Verlauf verdickt sich die Nagelplatte, weil es unter dem Nagel zur Verhornung kommt, der Nagel löst sich vom Nagelbett. Die verdickte Platte drückt nun auf das darunterliegende und sehr empfindliche Nagelbett, was zu Schmerzen oder einem Druckgefühl führen kann. Besonders dann, wenn Sie enge Schuhe tragen oder beim Gehen. Ein weiteres Problem bei unbehandeltem Nagelpilz: Im geschädigten Gewebe können sich weitere Bakterien einnisten, die im schlimmsten Fall eine Nagelbettentzündung auslösen. Im Endstadium wird der Nagel dann bröselig und rissig und löst sich nahezu vollständig vom Nagelbett ab. Dieses ist dann ungeschützt und schon bei leichtem Druck sehr schmerzempfindlich.
Proximale subunguale Onychomykose (PSO)
Die PSO (= Proximale subunguale Onychomykose) befällt fast ausschließlich Menschen mit bereits geschwächtem Immunsystem, z. B. aufgrund von bereits bestehenden Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus. Auch hier ist zumeist der Trichophyton rubrum der ursächliche Erreger. Nur dringt er hier nicht über das verletzte distale Ende des Nagels ein, sondern über kleine Risse in der Haut am Nagelwall. Von dort aus gelangt er in die Nagelplatte und das Nagelbett. Es kommt zu weißlichen Verfärbungen und einer Trübung der betroffenen Nägel.
Weiße superfizielle Onychomykose (WSO)
Die WSO (= Weiße superfizielle Onychomykose) wird vor allem durch den Fadenpilz Trichophyton interdigitale (T. mentagrophytes) ausgelöst. Dieser führt in der Oberfläche der Nagelplatte zu weißen Flecken.
Candida-Paronychie
Eine sogenannte Candida-Paronychie äußert sich eher als eine chronische Entzündung des Nagelwalls, also der Stelle, an der der Nagel herauswächst. Auch diese Infektion ist ein Nagelpilz, ausgelöst durch den Hefepilz Candida albicans statt durch einen Fadenpilz. Das Hauptsymptom dieser Form des Nagelpilzes ist ein ständig geröteter und geschwollener Nagelwall, der auch schmerzen kann. Im weiteren Verlauf kommt es dann zu Verfärbungen, primär an den Randbereichen der Nagelplatte, also am Nagelwall und an den Seiten des Nagels. Die Verfärbungen können gelb, braun oder grünlich sein. Dies hängt davon ab, ob es zu weiteren bakteriellen Infektionen gekommen ist. Bleibt der Nagelpilz unbehandelt, breitet er sich weiter auf das Nagelbett aus. Die Candida-Paronychie betrifft eher die Finger- als die Fußnägel, oftmals sind Menschen betroffen, die mit ihren Händen häufig in feucht-nasser Umgebung arbeiten.
Edonyx-Onychomykose
Die Edonyx-Onychomykose ist mit Abstand die seltenste Form von Nagelpilz. Auch hier sind die Fadenpilze in der Regel wieder die Ursache für die Infektion. Das Nagelbett bleibt meist unversehrt, da der Erreger direkt in die Schichten der Nagelplatte eindringt und sich im Inneren des Nagels ausbreitet. Deshalb kommt es auch selten zu einer Verdickung oder Ablösung des Nagels. Die Folgen und Symptome einer Edonyx-Onychomykose: glanzlose und weißlich verfärbte Nagelplatten, die lamellenähnlich aufbrechen.
Bilder von Fußnagelpilz und Fingernagelpilz
Woran man einen vom Nagelpilz befallener Nagel erkennen kann, zeigen die Bilder der von Nagelpilz betroffenen Fußnägel in unserer Galerie. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Nägel von Nagelpilz befallen sind, dann sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Mit Hilfe verschiedener Tests kann er nachweisen, ob es sich auch wirklich um Nagelpilz handelt, und feststellen, welcher Erreger dafür verantwortlich ist. Lassen Sie sich beraten, welches Mittel gegen Nagelpilz für Sie in Frage kommt. Wie Sie Nagelpilz behandeln können, erfahren Sie hier in der Rubrik Nagelpilzbehandlung. An der Hand sind die Nägel von Daumen und Zeigefinger am häufigsten von Nagelpilz betroffen. An den Füßen die äußeren Zehen, also der kleine und der große Zeh. Denn diese Zehen werden durch das Schuhwerk am häufigsten in Mitleidenschaft gezogen und sind somit anfälliger für eine Infektion.
Sie sollten Ihren Nagelpilz möglichst schon im Anfangsstadium behandeln, sobald Sie erste Symptome von Nagelpilz erkennen, da sonst die Gefahr besteht, dass sich die Erkrankung auf Ihre gesunden Nachbarnägel ausweitet. Da Nagelpilz ansteckend ist, schützt eine Nagelpilzbehandlung auch Ihre Mitmenschen vor einer Nagelpilzinfektion. Darüber hinaus ist ein Nagelpilz leichter zu behandeln, je schneller mit einer Behandlung gestartet wird.
Wie kann man Nagelpilz selbst behandeln? Ratgeber-Video & Tipps
Zur Behandlung von Nagelpilz gibt es unterschiedliche Therapieansätze – je nach Stärke des Nagelpilzbefalls. Wenn die Wachstumszone des Nagels nicht betroffen ist, reicht in der Regel eine Behandlung mit einem antimykotischen Nagellack („Anti-Pilz-Lack“) aus, wie zum Beispiel Ciclopoli® gegen Nagelpilz. Wenn auch die Nagelwachstumszone vom Nagelpilzbefall betroffen ist, wird die zusätzliche Einnahme von Tabletten nötig. Nagelpilz heilt niemals von allein und muss behandelt werden. Daher haben wir in unserem Ratgeber dem Thema Nagelpilzbehandlung eine eigene Seite gewidmet, die über die unterschiedlichen Therapieoptionen informiert.
Ursachen & Risikofaktoren – Wie kommt der Pilz in den Nagel?
Der gesunde Nagel bildet eine natürliche Schutzbarriere für die Pilzerreger. Wird der Nagel verletzt, können sich Pilze im Nagel einnisten. Dafür reichen schon kleinste Mikroverletzungen, die z.B. durch zu enges Schuhwerk, Prellungen beim Fußball oder durch die mechanische Belastung des Nagels beim Joggen entstehen können.
Aber woher kommen die Erreger? Hautpilze findet man beinahe überall auf der Welt. Eine sehr häufige Infektionsquelle sind verpilzte Hautzellen. Der Mensch verliert täglich tausende von Hautschuppen. So verteilen wir z. B. beim Barfußlaufen breitflächig die Erreger, an denen sich die Mitmenschen anstecken können. Die Ansteckung erfolgt aber nicht nur von Mensch zu Mensch, sondern auch am eigenen Körper.
Tipp
Bei Fußnagelpilz oder Fußpilz zuerst die Socken anziehen und danach die Unterhose. So vermeiden Sie, dass die Pilze vom Fuß in die Leistengegend geschleppt werden. Experten sprechen hier von einem „Fahrstuhleffekt“.
Fußnagelpilz und Fußpilz haben die gleichen Erreger und begünstigen sich daher gegenseitig. So kann zu einem nicht behandelten Fußpilz auch schnell ein Nagelpilz kommen. In diesem Fall infizieren die Erreger die den Nagel umgebende Haut und schließlich auch den Fußnagel selbst. Häufige externe Erregerquellen sind öffentliche Einrichtungen wie Saunen oder Schwimmbäder. Auch Schuhgeschäfte stellen ein Ansteckungsrisiko dar. In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass über 60 % aller getesteten Schuhe, die zum Anprobieren ausgestellt waren, mit Pilzen und Pilzsporen belastet waren.6 Pilzsporen sind die robuste Überdauerungsform von Pilzen, aus denen sich ein Nagelpilz entwickeln kann.
Einer der häufigsten Ansteckungsorte jedoch befindet sich in den eigenen vier Wänden, vor allem im Badezimmer. Die Pilzerreger können durch eine bestehende Fußpilzinfektion, durch den Fuß- oder Fußnagelpilz von erkrankten Personen aus dem nahen Umfeld oder durch pilzbelastete Textilien (z. B. Badematte, Handtücher, Strümpfe) im eigenen Badezimmer verbreitet werden und stellen ein Infektionsrisiko dar. Auf diese Weise „vererbt“ möglicherweise der Großvater seinen Fuß- oder Nagelpilz an seinen Enkel.
Da Nagelpilz ansteckend ist, besteht die Gefahr der Erregerübertragung. Infizierte Hautzellen und Pilzsporen gelangen beim Abtrocknen in Handtücher und Badteppiche und begünstigen somit eine mögliche Ansteckung. Wenn Sie unter Nagelpilz leiden, sollten Sie daher täglich neue Handtücher benutzen und auf keinen Fall das Handtuch mit anderen Personen teilen. Waschen Sie Ihre Wäsche, die in Kontakt mit dem Nagelpilz gekommen ist, bei mindestens 60°C. Falls dies nicht möglich ist, verwenden Sie einen Hygienespüler.
Diese Risikofaktoren erhöhen die Ansteckungsgefahr mit Nagelpilz
Da Nagelpilz ansteckend ist, besteht die Gefahr der Erregerübertragung. Infizierte Hautzellen und Pilzsporen gelangen beim Abtrocknen in Handtücher und Badteppiche und begünstigen somit eine mögliche Ansteckung. Wenn Sie unter Nagelpilz leiden, sollten Sie daher täglich neue Handtücher benutzen und auf keinen Fall das Handtuch mit anderen Personen teilen. Waschen Sie Ihre Wäsche, die in Kontakt mit dem Nagelpilz gekommen ist, bei mindestens 60°C. Falls dies nicht möglich ist, verwenden Sie einen Hygienespüler.
Extratipp
Viele Menschen sitzen beim Schneiden und Feilen der Zehennägel auf der Badewannenkante und halten die Füße dabei weg von der Badewanne. Dabei fallen Nagelabschnitte und -späne auf die Badematte vor der Wanne. Halten Sie die Füße über die Wanne und spülen Sie anschließend die abgefeilten Nagelspäne in den Abfluss. Halten Sie die Hände bei der Maniküre über das Waschbecken.
Jeder Mensch kann an Nagelpilz erkranken. Begünstigt wird eine Infektion durch Risikofaktoren, die wir unten für Sie aufgelistet haben:
Enges Schuhwerk
Enge Schuhe lassen den Fuß schön schmal erscheinen und wirken elegant – ein Nagelpilz hingegen wirkt wenig elegant. Zu enges Schuhwerk übt ständigen Druck auf unsere Fußnägel aus und führt daher zu kleinen Mikroverletzungen. Diese Verletzungen bieten dem Pilz eine Eintrittspforte und erhöhen somit das Infektionsrisiko für Nagelpilz. Gönnen Sie daher Ihren Füßen Freiraum und Luft zum Atmen!
Sportliche Aktivitäten
Selbst in der Bundesliga! An einer Studie nahmen 84 Spieler teil und es zeigte sich, dass 60,7% (51 Spieler) klinische Zeichen eines Nagelpilzes und 36,9% (31 Spieler) klinische Zeichen eines Fußpilzes aufwiesen.6
Viele Sportarten wie Joggen, Fußball, Tennis oder auch Wandern stellen für unsere Nägel aufgrund des mechanischen Abriebs im Schuh eine Belastung dar. Durch häufige Richtungswechsel, kurze Sprints oder plötzliches Abstoppen während der Bewegung rutschen unsere Zehen während dem Sport immer wieder gegen die Schuhspitze. Nicht selten führt diese Beanspruchung der Nägel zu kleinen Mikroverletzungen, durch die Pilze in den Nagel einwandern können.
Diabetes
Aufgrund von Durchblutungsstörungen haben Diabetiker ein erhöhtes Risiko, sich mit Nagelpilz zu infizieren. Die Schmerzwahrnehmung kann durch Nervenschädigungen vor allem im Fußbereich herabgesetzt sein. Daher werden Infektionen oft nicht bewusst wahrgenommen. Zusätzlich bietet der erhöhte Blutzucker den Pilzen eine gute Nährstoffquelle. Dem Nagelpilz geht oftmals eine Fußpilzinfektion voraus. Da Fußpilz und Nagelpilz die gleichen Erreger haben, begünstigen sie sich in der Ansteckungsgefahr oft gegenseitig. Eine frühzeitige Behandlung des Fußpilzes senkt das Risiko, an Nagelpilz zu erkranken. Zur Therapie des Nagelpilzes eignen sich für Diabetiker besonders antimykotische Nagellacke mit dem Wirkstoff Ciclopirox. In einer klinischen Studie konnte nachgewiesen werden, dass medizinische Nagellacke mit Ciclopirox auch bei Diabetikern wirksam sind.7
Genetische Faktoren
Heutzutage geht man davon aus, dass Menschen auch aufgrund einer ererbten Veranlagung ein erhöhtes Risiko haben können, an Nagelpilz zu erkranken. Der Mediziner spricht in diesem Fall von einer genetischen Prädisposition für Nagelpilz. In diesem Falle sollte ein Nagelpilz mit besonderer Hygiene und Sorgfalt behandelt werden, um Familienmitglieder nicht anzustecken. Denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass auch die Kinder oder Enkelkinder, die im gleichen Haushalt leben, ein erhöhtes Risiko haben, an Nagelpilz zu erkranken.
Urlaub
Badeschlappen minimieren das Risiko für eine Infektion: Wo viele Menschen barfuß unterwegs sind, kann man sich besonders leicht mit Nagelpilz anstecken.
Auch in der schönsten Zeit des Jahres besteht die Gefahr, dass man sich ein unerwünschtes Urlaubssouvenir mit nach Hause nimmt – den Nagelpilz. Gefahrenquellen sind beispielsweise der Hotelteppich, die Badelandschaft oder auch der geliehene Skischuh. Im Winterurlaub sollten Sie Ihre Skischuhe täglich gut lüften und gegebenenfalls desinfizieren. Im Sommerurlaub sollten Sie darauf achten, wo Sie barfuß unterwegs sind. Für nackte Füße absolut tabu sind der Hotelteppich, öffentliche Duschen und der Wellness-Bereich.
Verletzungen des Nagels
Auch der Alltag birgt Gefahren für unsere Nägel. Aus Unachtsamkeit kann es zu Schlag- oder Schnittverletzungen kommen oder man klemmt sich die Finger in der Tür ein. Verletzungen am Nagel erhöhen leider immer das Risiko, sich mit Nagelpilz anzustecken, da der Pilz es viel leichter hat, einzudringen.
Öffentliche Bäder
Pilze lieben die feuchtwarme Umgebung in Schwimmbädern und Wellness-Oasen. Die Menschen bewegen sich an diesen Orten oft barfuß und verteilen – falls infiziert – munter ihre Pilzkeime. Daher lauert besonders auf den feuchten Bodenfließen die Gefahr, sich mit Nagelpilz anzustecken. Sie können das Risiko erheblich senken, wenn Sie Badeschlappen tragen.
Leihschuhe
Die Wahrscheinlichkeit, Pilzmaterial und Sporen in Leihschuhen zu finden, ist sehr hoch. Geliehene Ski-, Bowling,- oder Schlittschuhe bergen daher die Gefahr, sich mit Nagelpilz zu infizieren oder bei einem eigenen Befall die Erreger zu verbreiten. Studien belegen außerdem, dass Pilzsporen bei niedrigem Waschgang lange überleben können. Um ein Weitertragen zu verhindern muss man also besonders auf die Hygiene achten.
Tipp
Schuhe täglich und lange lüften: Steigen Sie nicht in Ihre Schuhe, wenn diese nicht absolut trocken sind.
Schweißfüße
Wenn Sie unter schwitzigen Füßen leiden, sollten Sie besondere Vorkehrungen treffen. Pilze lieben das feuchtwarme Klima in verschwitzten Schuhen. Zusätzlich quellen die Füße aufgrund der Feuchtigkeit und Wärme auf. Unter diesen Umständen besteht die erhöhte Gefahr einer Pilzinfektion.
Achten Sie beim Kauf von Schuhen darauf, dass die Schuhe atmungsaktiv sind. Zusätzlich täglich die Socken und Strümpfe wechseln. Socken aus synthetischen Materialien sind ein absolutes Tabu, da sie Feuchtigkeit schlecht abgeben. Baumwollsocken hingegen sind atmungsaktiv und haben den Vorteil, dass sie heiß (mindestens 60°C) gewaschen werden können. Darüber hinaus können Sie durch die Verwendung eines Hygienespülers das Risiko, eine Pilzinfektion zu übertragen, senken.
Nagelpilz effektiv vorbeugen
Um Nagelpilz vorzubeugen, haben wir nachfolgend einige wertvolle Tipps für Sie:
- In öffentlichen Bädern oder Duschen sollten Sie nicht barfuß laufen. Tragen Sie an diesen Orten einfach Badeschlappen oder Flip Flops.
- Trocknen Sie nach dem Baden oder Duschen Ihre Füße ab und vergessen Sie nicht die Zehenzwischenräume, denn Pilze lieben eine feuchte Umgebung.
- Durch das regelmäßige Schneiden und Kurzhalten Ihrer Nägel senken Sie das Verletzungsrisiko. In einen verletzten Nagel können Pilze sehr leicht eindringen.
- Lassen Sie nach dem Sport Ihre Schuhe mindestens 24 Stunden trocknen. Falls Sie ein zweites Paar Sportschuhe besitzen, sollten Sie die Schuhe abwechselnd tragen. So bleibt für das „verschwitzte“ Paar genug Zeit zum Trocknen.
- Verwenden Sie pilztötende Sprays (z. B. Myfungar® Schuhspray), um Ihre Schuhe regelmäßig zu desinfizieren.
- Tragen Sie keine Socken aus Kunstfaser. Baumwollsocken sind atmungsaktiv und können heiß gewaschen werden.
- Durch das Tragen von atmungsaktiven Schuhen z.B. aus Leder können Fußschweiß und Wärme entweichen. Sie schaffen dem Pilz dadurch schlechte Lebensbedingungen.
- Ein Schuh muss natürlich schön aussehen. Achten Sie beim Kauf dennoch darauf, dass die Schuhe bequem sind und nicht drücken. Zu enges Schuhwerk kann durch Druck zu Mikroverletzungen im Nagel führen, durch die die Erreger einwandern könnten.
- Wenn Sie unter einer Fußpilzinfektion leiden, sollten Sie diese sofort behandeln. Denn Fußpilz und Nagelpilz haben die gleichen Erreger. Eine unbehandelte Fußpilzinfektion kann zu Nagelpilz führen. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in unserem im Ratgeber Fußpilz.
- Sie sollten keine Schuhe von anderen tragen. Gerade bei Leihschuhen wie beispielsweise Skischuhen besteht die Gefahr, dass Sie sich mit Pilzsporen Ihrer Vorgänger infizieren.
- Was man tun kann, wenn man bereits unter Nagelpilz leidet, erfahren Sie in unseren Artikeln Nagelpilz Behandlung.
NAGELPILZ IST ANSTECKEND – DIESE DINGE BEI BEHANDLUNG & NACHSORGE BEACHTEN
Falls Sie sich mit Nagelpilz angesteckt haben, finden Sie nachfolgend wertvolle Tipps zum Umgang mit dem Nagelpilz in Ihrem Alltag. Die Erreger von Nagelpilz können auch die Haut befallen. Um einem Hautpilz vorzubeugen, haben wir einige Ratschläge für Sie.
- Bewahren Sie während einer Nagelpilzinfektion (am Zeh) Ihre benutzten Socken gesondert in einer Tüte auf. Infizierte Hautschuppen werden so nicht auf andere Kleidungsstücke in Ihrem Wäschekorb übertragen.
- Ziehen Sie sich beim Anziehen erst die Socken und dann die Unterhose an. Denn so kommen Ihre Kleidungsstücke nicht in Kontakt mit dem Nagelpilz an Ihren Fußzehen.
- Verwenden Sie nach dem Duschen getrennte Handtücher für Körper und Füße/Hände. Das Handtuch für den Körper sollte nicht in Kontakt mit dem Nagelpilz kommen.
- Waschen Sie Ihre Wäsche, die in Kontakt mit dem Nagelpilz gekommen ist, bei mindestens 60°C. Falls dies nicht möglich ist, verwenden Sie bei niedrigen Temperaturen bitte einen Hygienespüler.
- Auch die Schuhe sind ansteckend: Desinfizieren Sie Ihre Schuhe mit einem pilzabtötendem Schuhspray. So verringern Sie das Risiko einer Wiederansteckung oder eine Ausbreitung der Pilzinfektion auf weitere Nägel. Zur Desinfektion von Schuhen eignet sich z. B. Myfungar® Schuhspray, das speziell zur Bekämpfung von Fuß- und Nagelpilzerregern entwickelt wurde
- Verwenden Sie während Ihrer Nagelpilzinfektion nur Einwegfeilen und werfen Sie diese nach der Benutzung in den Abfall. Achten Sie darauf, dass Sie durch das Feilen keine infektiösen Nagelspäne im Badezimmer verteilen. Wenn Ihre Nagelplatte durch den Nagelpilz stark verdickt ist, dann können Sie das infizierte Nagelmaterial von einem Podologen professionell abtragen lassen. Einen Podologen in Ihrer Nähe finden Sie bei der Podologensuche.
- Vergessen Sie nicht, nach dem Schneiden Ihrer Nägel Ihre Nagelschere zu desinfizieren
- Kontrollieren Sie Ihre Füße auf Fußpilz im Zwischenzehenbereich und an der Fußsohle. Alle Informationen zu dieser Erkrankung finden Sie in unserem Ratgeber Fußpilz.
WEITERE TIPPS ZUR BEHANDLUNG VON NAGELPILZ
Ein Nagelpilz sollte immer sofort nach der Entdeckung erster Symptome, am besten noch im Anfangsstadium, und der Diagnose durch den Arzt behandelt werden. Je früher Sie mit der Behandlung beginnen, desto höher ist die Heilungschance. Behandeln Sie Ihren Nagelpilz möglichst schon dann, wenn die vom Pilz befallene Fläche des Nagels noch klein ist. Nagelpilz breitet sich schnell aus, ist ansteckend und heilt nie von selbst.
Eine Nagelpilzbehandlung erfordert Geduld. Sie ist erst dann abgeschlossen, wenn der gesunde Nagel vollständig nachgewachsen ist.
Dauer von Fuß- und Nagelpilz
- Fußpilz: ca. 4-6 Wochen
- Nagelpilz an den Händen: ca. 6 Monate
- Nagelpilz an den Füßen: ca. 12 Monate
Eine Fußpilzinfektion sollte frühzeitig behandelt werden, bevor der Pilz auch den Nagel befällt. Die Behandlungsdauer von Nagelpilz hängt davon ab, wie schnell der Nagel wächst.
Nagelpilz ist ansteckend und heilt nie von selbst. Deshalb muss Nagelpilz behandelt werden. Medizinische Lacke und antimykotische Tabletten helfen gegen Nagelpilz. Damit sich die Pilzinfektion nicht ausbreitet, können einfache Verhaltensregeln beachtet werden. Die nachfolgenden Ratschläge zeigen, was man gegen Nagelpilz tun kann.
Um Nagelpilz wirkungsvoll behandeln zu können, sollte im ersten Schritt die richtige Diagnose gestellt werden. Doch wie sieht Nagelpilz eigentlich aus? Wie die Bilder in unserer Nagelpilz-Galerie zeigen, können pilzbefallene Nägel sehr unterschiedlich aussehen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Nagelerkrankungen die Nagelpilz zum Verwechseln ähnlich sehen, wie beispielsweise die Nagelpsoriasis. Bei Verdacht auf Nagelpilz ist es daher ratsam einen Arzt hinzuzuziehen.
Die Therapie:
Bei starkem Pilzbefall der Nägel (Befall der Nagelwurzel) verordnet der Arzt meist zwei Medikamente: Antimykotisch wirkende Tabletten zur Einnahme und einen medizinischen Nagellack zum direkten Auftragen auf die erkrankten Nägel.
Ist der Nagelpilzbefall weniger stark ausgeprägt, reicht in der Regel die alleinige Therapie mit einem medizinischen Nagellack. Medizinische Lacke gegen Nagelpilz gibt es rezeptfrei in jeder Apotheke. Hausmittel gegen Nagelpilz zu verwenden gilt unter Nagelpilzexperten als nicht sinnvoll, denn für eine Wirkung gegen Nagelpilz gibt es keine Beweise.
Ausführliche Informationen zu den verschiedenen Therapiemöglichkeiten inklusive Ratgebervideo liefert der Artikel: Behandlung von Nagelpilz.
Wie lange dauert die Behandlung von Nagelpilz?
Die wichtigste Regel bei der Behandlung von Nagelpilz lautet: Dranbleiben! Der Nagel ist erst dann frei von Pilzen, wenn er komplett gesund nachgewachsen ist. Während der Therapie sollten ein paar wichtige Verhaltensregeln für den Alltag beachtet werden. Werden die Ratschläge eingehalten, vermindert sich das Risiko, dass die Pilzinfektion sich auf andere Zehen oder die Haut ausbreitet und Mitmenschen ansteckt.
Während einer Nagelpilzinfektion sollte auf das Barfußlaufen verzichtet werden. Besonders in den eigenen vier Wänden besteht sonst die Gefahr, dass infektiöse Pilzsporen in der Wohnung verteilt werden.
Unempfindliche Textilien wie Strümpfe oder Handtücher, die mit dem Nagelpilz in Berührung gekommen sind, sollten bei mindestens 60°C gewaschen werden.
Auch bei der Behandlung des Nagelpilzes sollten ein paar hygienische Regeln eingehalten werden: Bei einer Vielzahl von Lacken müssen die Nägel vor der erstmaligen Anwendung angefeilt werden, um das Eindringen des Wirkstoffs in die Nagelplatte zu ermöglichen. Zum Feilen pilzinfizierter Nägel sollten man nur Einmalfeilen verwenden. Die Nägel sollten zudem über der Badewanne angefeilt werden, um das abgefeilte infektiöse Nagelmaterial direkt wegspülen zu können. Die Ansteckungsgefahr für Familienmitglieder wird dadurch reduziert. Da die Lacke auf Acryl- oder Kunststoffbasis hergestellt werden, müssen sie mit Lösungsmitteln entfernt werden.
Infektiöse Nagelspäne können aber auch von Anfang an vermieden werden: Wasserlösliche Anti-Pilz-Lacke wie Ciclopoli® gegen Nagelpilz bieten den Vorteil, dass der Wirkstoff auch ohne Feilen tief in den Nagel eindringt. Durch die besondere Lacktechnologie zieht der Lack über Nacht tief in den Nagel ein und transportiert den Wirkstoff bis ins Nagelbett. Der Nagel muss nicht angefeilt werden. Auch die Verwendung von Nagellackentferner ist überflüssig. Ausführliche Informationen zu Ciclopoli® gegen Nagelpilz gibt es hier.
Diagnose – so läuft die Untersuchung beim Arzt ab
Der eigene Hausarzt ist immer die erste Anlaufstelle bei Erkrankungen, so auch bei Nagelpilz. Eine Alternative ist auch der Besuch bei einem Hautarzt (Dermatologen).
Besuch beim Arzt (Ablauf)
Ein Arzt wird Sie zunächst nach dem Grund Ihres Besuchs fragen und welche Symptome und andere Erkrankungen Sie haben, um sich ein möglichst umfassendes Bild von Ihrer Krankengeschichte machen zu können (Anamnese). Folgende Fragen werden bei Nagelpilz oft gestellt:
- Wann haben Sie zuerst gemerkt, dass sich Ihr Nägel verändert hat (dicker wurde, sich verfärbt hat)?
- Leiden Sie unter Erkrankungen wie Arthrose, Diabetes, etc.?
- Welchen Beruf haben Sie? Haben Sie regelmäßig Kontakt zu Stoffen/Chemikalien, die Nagelveränderungen hervorrufen können?
- Gibt es Mitglieder in ihrer Familie, die eine Infektion mit Nagelpilz haben oder hatten?
Körperliche Untersuchung
Der Arzt wird dann ihre Nägel untersuchen und schauen, ob Hinweise auf Nagelpilz vorhanden sind, wie verdickte oder verfärbte Nägel. Er wird auch untersuchen, ob es vielleicht andere Gründe für Ihre Beschwerden gibt.
Nagelpilz nachweisen
Ein Arzt wird meistens einen Test durchführen, um festzustellen, ob es sich um Nagelpilz handelt. Der betroffene Nagel wird dabei meistens desinfiziert und eine Probe vom Nagel genommen. Diese winzigen Späne können eingefärbt werden und ggf. Sporen von Pilzen unter dem Mikroskop sichtbar machen.
In der Praxis des Arztes kann nur festgestellt werden, ob ein Pilz vorhanden ist, aber nicht, um welchen Typ es sich handelt. Um eine individuelle Therapie zu finden, wird die Probe oft an ein Labor geschickt. Hier wird eine sog. Pilzkultur angelegt, um den Erregertyp und die passenden Wirkstoffe zu finden. Das dauert in der Regel 3-4 Wochen.
Je nach Schwere der Infektion kann Ihr Arzt aber auch schon Medikamente verschreiben, die gegen die meisten Arten von Pilzen helfen. Manchmal kann es notwendig sein, noch weitere Test durchzuführen. Dies ist aber nur ganz selten der Fall. Tragen Sie keinen Nagellack auf, um das Ergebnis der Untersuchung nicht zu verfälschen.
DIE HÄUFIGSTEN IRRTÜMER ZUR NAGELMYKOSE
Nagelpilz ist ein Zeichen mangelnder Hygiene
Falsch! Selbst ein sehr gepflegter Fuß kann durch beispielsweise eine Mikroverletzung am Nagel an Nagelpilz erkranken, wenn er in Kontakt mit den Erregern kommt. Sie können aber durch geeignete hygienische Maßnahmen das Ansteckungsrisiko in den eigenen 4 Wänden minimieren.
Waschen Sie Ihre Socken, Handtücher und Badvorleger bei mindestens 60°C und verwenden Sie einen Hygienespüler. Hefepilze lieben ein feuchtwarmes Klima. Lüften sie daher nach dem Baden oder Duschen Ihr Badezimmer, um so die Luftfeuchtigkeit zu senken.
Nagelpilz bekommt man nur im Alter
Falsch! Im Alter ist das Risiko aufgrund der schlechteren Durchblutung der Hände und Füße zwar erhöht, aber Nagelpilz kann dennoch jeden Treffen. Besonders Sportarten wie Joggen, Wandern und Fußball begünstigen eine Nagelpilzinfektion, da diese Sportarten zu kleinen Mikroverletzungen am Nagel führen können.
Durch diese kleinen Verletzungen kann der Pilz leichter in den Nagel eindringen. Zusätzlich begrüßen Pilze das feuchtwarme Klima, das sie z. B. in den Schuhen von Laufsportlern vorfinden. Wertvolle Tipps zur Senkung des Infektionsrisikos von Nagelpilz finden Sie in unserer Rubrik Nagelpilz vermeiden.
Nagelpilz holt man sich nur im Schwimmbad
Falsch! Natürlich ist das Risiko, sich mit Nagelpilz anzustecken, im Schwimmbad erhöht. Hefepilze mögen es feucht und warm und finden daher im Schwimmbad ein passendes Klima. Um einer Ansteckung aktiv entgegenzuwirken sollten Sie daher im Schwimmbad immer Badelatschen tragen.
Aber: Einer der Hauptinfektionsorte ist das eigene Badezimmer durch z. B. mit Pilzsporen kontaminierte Textilien. Mögliche Infektionsquellen sind ein dem Nagelpilz vorausgegangener Fußpilz oder eine Ansteckung durch Familienmitglieder oder Gäste. Auch durch das Feilen infizierter Nägel wird infektiöses Nagelmaterial im Badezimmer verteilt. Waschen Sie daher Ihre Handtücher bei mindestens 60°C und teilen Sie Ihre Handtücher nicht mit anderen Personen in Ihrem Haushalt. Verwenden Sie für das Waschen Ihres Badteppichs einen Hygienespüler.
Tipp
Bei Nagelpilz empfiehlt es sich, das erkrankte Nagelmaterial von einem Podologen fachmännisch entfernen zu lassen. Infektiöse Nagelspäne finden so nicht den Weg in Ihr Badezimmer. Darüber hinaus kann so ein medizinischer Nagellack leichter in den Nagel eindringen. Einen Podologen in Ihrer Umgebung finden Sie bei der Podologensuche.
Nagelpilz heilt von alleine
Falsch! Nagelpilz heilt nicht von alleine und wächst auch nicht von alleine heraus. Sogar das Gegenteil ist der Fall. Das gesunde Nagelwachstum kann den Nagelpilz nicht verdrängen, da Pilze schneller wachsen als die Nägel. Die Folge: Der Pilz breitet sich im Nagel aus. Daher muss ein Nagelpilz auch unbedingt behandelt werden.
Nagelpilz ist nicht ansteckend
Falsch! Nagelpilz ist ansteckend! Achten Sie bei einer bestehenden Nagelpilzinfektion darauf, dass Ihre Mitmenschen nicht mit infektiösem Nagelmaterial in Berührung kommen. Waschen Sie alle Textilien, die mit dem infizierten Nagel in Berührung kommen, bei mindestens 60°C oder einem Hygienespüler.
Einen Vorteil bietet eine Behandlung des Nagels mit Ciclopoli® Nagellack gegen Nagelpilz. Sie müssen Ihre Nägel vor der Behandlung nicht anfeilen, da der spezielle Lack sehr gut in den Nagel eindringt. Ohne das Feilen der Nägel werden auch keine infektiösen Nagelspäne im Badezimmer verteilt. Das Risiko einer Infektion Ihrer Mitmenschen und das Risiko einer Wiederansteckung werden somit gemindert.
NAGELPILZ GEHT EINFACH NICHT WEG
Häufige Behandlungsfehler bei Nagelpilz
Auch während oder nach der Behandlung können Fehler dazu führen, dass Nagelpilz immer wieder kommt wird. Folgende Verhaltensweisen kommen bei Betroffenen häufig vor, aber sollten unbedingt vermieden werden:
Schuhe nicht mitbehandeln
Erreger von Pilzen können in Schuhen sehr lange überlegen. Deshalb sollten Schuhe nach dem Tragen immer einmal durchtrocken, bevor sie wieder angezogen werden. Außerdem sollten Sie auf spezielle Sprays gegen Pilze in der Apotheke zurückgreifen (z. B. Myfungar® Schuhspray), da normale Sprays oder Schuh-Deos oftmals keine antimykotische Wirkung haben.
Nur ein Handtuch für alle Körperteile benutzen
Handtücher, die für alle Körperteile genutzt werden, können Keime und Pilze über den gesamten Körper verteilen. Achten Sie darauf, Körperstellen, die von Nagelpilz betroffen sind, nur mit Produkten zu trocknen, die danach weggeschmissen werden können, wie Papier-Waschlappen oder Toilettenpapier.
Socken und Handtücher unter 60 Grad und zusammen mit anderen Kleidungsstücken waschen
Ob in Familie oder Sportverein – die Waschmaschine kann auch Pilze verbreiten, wenn ein Mitglied erkrankt ist und nicht entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. Verwenden Sie spezielle desinfizierende Waschmittel und waschen Sie ihre Sachen separat von anderen.
Barfuß gehen in gemeinsam genutzten Räumen
Menschen mit Nagelpilz sollten andere vor einer Ansteckung schützen und deshalb immer daran denken, in Gemeinschaftsräumen Schlappen oder Schuhe zu tragen. Das gilt auch für Hotelzimmer oder Zuhause. Legen Sie sich eigene Handtücher, Nagelscheren, Knipser oder Feilen zu, die andere Mitglieder ihres Haushalts nicht benutzen.
Die Nagelpilz-Behandlung abbrechen, wenn sich die Symptome verbessert haben
Sie sollten Ihre Medikamente so lange verwenden, wie Ihr Arzt es verordnet hat, auch wenn sich Ihre Symptome gebessert haben. Winzige Sporen von Pilzen können mit dem menschlichen Auge nicht erkannt werden. Und diese können sich wieder vermehren, wenn die Therapie zu früh abgebrochen wird.
Quellen
1 Abeck D., et al. Onychomykose: Aktuelle Daten zu Epidemiologie, Erregerspektrum, Risikofaktoren sowie Beeinflussung der Lebensqualität. Dtsch Ärztebl, 2000, 97. Jg., S. 1984-1986.
2 Nenoff P, Ginter-Hanselmayer G, Tietz HJ. Onychomykose – ein Update, Teil 1. Hautarzt 2012; 63:30-38
3 Raab W, Nagelerkrankungen in der dermatologischen Praxis, DOI 10.1007/978-3-642-24184-0_8, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2012
4 FID Verlag. Nagelpilz – Ursachen, Symptome, Diagnose & Behandlung Online verfügbar unter: https://www.gesundheitswissen.de/dermatologie/nagelpilz/, zuletzt abgerufen: Dezember 2020.
5 Deutsche Apotheker Zeitung. Gesunde Nägel muss man nicht verstecken. Online verfügbar unter: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2018/daz-17-2018/gesunde-naegel-muss-man-nicht-verstecken, zuletzt abgerufen: Dezember 2020.
6 Buder V et al. Prävalenz von Dermatomykosen bei Profifußballspielern: Untersuchung im Rahmen der Bundesligatauglichkeitsuntersuchung (2013–2015) im Vergleich mit Daten der Allgemeinbevölkerung. Hautarzt. 2018;69(5):401-407. doi:10.1007/s00105-017-4120-3.
7 Brenner MA et al. Ciclopirox 8% nail lacquer topical solution for the treatment of onychomycosis in patients with diabetes: a multicenter, open-label study. J Am Podiatr Med Assoc. 2007;97(3):195-202. doi:10.7547/0970195.