Fußpilz Symptome erkennen und behandeln

Fußpilz Symptome erkennen & Ursachen behandeln

Im Laufe ihres Lebens bekommen es die meisten Menschen einmal mit Fußpilz zu tun. Aktuell hat nach Schätzungen von Experten mindestens jeder dritte Deutsche mit Fußpilz zu kämpfen – entsprechend hoch ist die Gefahr, sich mit Fußpilz anzustecken.1

Bei Fußpilz (Tinea pedum bzw. Tinea pedis) handelt es sich um keine spezielle Art von Pilzbefall. Die Füße sind nur die mit Abstand am häufigsten befallene Stelle der Haut. Pilze lieben es warm und feucht, daher finden sie in Schuhen und Strümpfen ideale Lebensbedingungen. Die gleichen Pilze können jedoch praktisch auch jede andere Stelle der Haut infizieren.

Fußpilz oder Nagelpilz – Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Fußpilz oder Nagelpilz? 1/3 aller Erwachsenen hat Fußpilz1 und viele bemerken ihn erst nicht. Dabei überträgt er sich im Schwimmbad oder der Sauna beim Barfußlaufen relativ einfach. Bleibt er unbehandelt, kann er auf die Nägel übergreifen. Zehennägel sind 7-mal häufiger befallen als Fingernägel. Verantwortlich hierfür kann die unterschiedliche Wachstumsgeschwindigkeit der Nägel sein.2 Das kann zum Teil daran liegen, dass Zehennägel 50-66 % langsamer wachsen als Fingernägel. Das macht es dem Pilz leichter, eine Infektion zu verursachen.3

In dieser Tabelle erfahren Sie das Wichtigste zu den Unterschieden und Gemeinsamkeiten von Fuß- und Nagelpilz:

FußpilzNagelpilz
Wissenschaftlicher Name

Tinea pedisOnychomykose
AuslöserMeist durch einen bestimmten Fadenpilz (genannt Trichophyton), seltener durch andere Faden-, Hefe-, Spross- oder Schimmelpilze  Meist durch Fadenpilze (sog. Dermatophyten), seltener durch Hefe- oder Schimmelpilze  
Ursachen
  • Hautverletzungen, z. B. durch schlechtsitzendes Schuhwerk oder falsche Pflege der Haut
  • Allgemein schwächeres Immunsystem
  • Ältere Menschen erkranken häufiger als jüngere
  • Barfußlaufen an öffentlichen Orten, an denen es feuchtwarm ist, z. B. Sauna oder Schwimmbad
  • Zu enges Schuhwerk oder Schuhe, die innen feucht sind bzw. bleiben, z. B. durch starkes Schwitzen
  • Allgemein schwächeres Immunsystem
  • Ältere Menschen erkranken häufiger als jüngere
  • Barfußlaufen an öffentlichen Orten, an denen es feuchtwarm ist, z. B. Sauna oder Schwimmbad
Symptome
    Oft beginnt die Erkrankung in den Zwischenräumen der Zehen und dort zeigen sich…
  • Juckreiz
  • Rötungen
  • Schuppungen der Haut
  • Bläschen
  • kleine Pusteln
  • im fortgeschrittenen Stadium: Risse und Verletzungen der Haut
  • Nägel sind brüchig
  • Streifen, Flecken, Verfärbungen an den Nägeln
  • Verdickung der Nagelplatte,
  • Entzündungen am Nagelbett

Die häufigsten Fußpilz-Erreger

Ärzte unterscheiden drei verschiedene Pilzarten, die beim Menschen Nagel- und Fußpilz auslösen können:4

Fadenpilze

(fachsprachlich Dermatophyten) besitzen ein Enzym, das die menschliche Hornsubstanz (Keratin) spalten kann. Sie ernähren sich von der Hornsubstanz und leben gerne an Stellen, wo sie viel davon finden, z. B. in der Hornhaut, den Haaren sowie unter den Finger- und Fußnägeln.

Schimmelpilze

treten praktisch nur in Gemeinschaft mit anderen Pilzen auf, da sie die menschliche Hornsubstanz nicht spalten können. Es kommt jedoch vor, dass Schimmelpilze z. B. aus der Blumenerde auf eine bereits bestehende Infektion gelangen und sich dort festsetzen.

Hefepilze

lassen sich dagegen bevorzugt im feucht-warmen Milieu nieder, z. B. in den Hautfalten zwischen den Zehen oder auf Schleimhäuten. Sie befallen auch den Verdauungstrakt sowie den Mund beim Mundsoor. Der bekannteste Hefepilz heißt Candida albicans.


Fußpilz ist ansteckend – Pilze gibt es überall

Das Risiko, Fußpilz zu bekommen, variiert stark von Mensch zu Mensch. Allgemein nimmt das Fußpilzrisiko mit dem Alter deutlich zu.1

Das liegt daran, dass sich die Durchblutung der feinsten Ausläufer des Gefäßsystems mit den Jahren verschlechtert. Vor allem das Zahnfleisch, die Hände und die Füße sind dadurch oft nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Entsprechend steigern auch alle Arten von Durchblutungsstörungen die Fußpilzgefahr – egal, ob durch starkes Rauchen, Krampfadern, Herzinsuffizienz oder Diabetes. Auch die Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr drosseln, erleichtert den Erregern das Spiel – dies betrifft z. B. ihren natürlichen Säureschutzmantel. Asthmatiker oder Rheumatiker, die regelmäßig Kortison nehmen.

Fußpilz-Infektionen: Risikofaktoren

Das Fußpilzrisiko hängt stark von dem eigenen Verhalten ab, z. B. steigt es, je öfter sich die Füße in feucht-warmer Umgebung befinden. Menschen, die stark an den Füßen schwitzen, tragen daher ein erhöhtes Fußpilzrisiko. Früher waren auch Sportler auffällig oft betroffen – auf englisch heißt Fußpilz sogar „athlete’s foot“, also „Sportlerfuß“. Durch moderne, atmungsaktive Sportkleidung ist Fußpilz bei Sportlern jedoch seltener geworden, nur bei bestimmten Sportarten häufen sich die Infektionen, z. B. bei Schwimmern oder Ringern.

Weiter trifft Fußpilz oft Menschen, die auch bei warmem Wetter Schuhe und Strümpfe aus nicht atmungsaktivem Material tragen müssen, z. B. Kanalarbeiter oder Bauarbeiter. Menschen, die mit Tieren arbeiten oder Haustiere haben, tragen ebenfalls ein erhöhtes Risiko.

Nicht zu unterschätzen ist auch die Rolle des privaten Umfelds: Leidet ein Familienmitglied an Fußpilz, so stecken sich häufig weitere Familienmitglieder an. Auch wer Schuhe, Handtücher oder Kleidung mit Freunden oder Familienmitgliedern teilt, teilt im Zweifelsfall auch den Fußpilz.

Die Körperpflege hat ebenfalls Einfluss auf das Fußpilzrisiko: Übertriebene Körperhygiene und zu häufiges Waschen sorgen dafür, dass die Haut häufig feucht ist und beeinträchtigt ihren natürlichen Säureschutzmantel. Aber auch mangelnde Hygiene erleichtert den Pilzen das Spiel. Es gibt drei Hauptrisikogruppen: Zum einen Menschen mit einer chronischen Grunderkrankung, z. B. mit Diabetes. Hier leiden ca. 70 % aller Patienten auch an Fußpilz.5 Zum anderen bekommen umso mehr Menschen Fußpilz, je älter sie werden.6 Die dritte Gruppe sind Sportler, da sie beim Training mehr in ihren Schuhen schwitzen.7

Ansteckung mit Fußpilz vorbeugen

Vielen Menschen laufen gerne barfuß, aber an folgenden Orten sollten Sie dies lieber sein lassen: Bäder, Saunen oder Hotelzimmer. Halten Sie Ihre Füße immer trocken. Achten Sie dabei besonders auf die Zwischenräume der Zehen. Dabei können Sie auch einen Fön zu Hilfe nehmen. Oder Sie nutzen ein separates Handtuch, besonders beim Besuch der Sauna oder eines Schwimmbads. Wechseln Sie Handtücher regelmäßig aus. Waschen Sie alle Materialien, die mit Ihren betroffenen Hautstellen in Kontakt kommen bei über 60 °C oder höheren Temperaturen, wenn dies möglich ist. Denken Sie dabei vor allen Dingen an Ihre Socken, Handtücher, Bettwäsche und Badematten. Für Textilien, die nicht über 40 °C gewaschen werden können, sollten Sie handelsübliche Hygienespüler verwenden.

Tragen Sie am besten Schuhe, die gut passen und bequem sind. Wenn Sie gerne hohe Schuhe tragen, machen Sie das nur für besondere Anlässe und wechseln Sie regelmäßig zu flachen Exemplaren. Das beugt Verletzungen wie Blasen vor, aber auch Verformungen oder Beschwerden in den Waden. Ebenso wichtig ist, dass sie auf ein Schuhmaterial achten, dass atmungsaktiv ist, wie Leder oder moderne Fasern. Tragen Sie Turnschuhe nur zum Sport und kaufen Sie mehrere Schuhpaare, damit die Schuhe regelmäßig voll durchtrocknen können. Tragen Sie Socken aus natürlichem Gewebe wie Baumwolle und wechseln Sie die Socken täglich.

Kontrollieren Sie Ihre Zehen und deren Zwischenräume sowie die Fußsohlen regelmäßig auf Veränderungen. Widmen Sie sich Ihrer Fußpflege mindestens einmal in der Woche. Warme und gut durchblutete Füße sind weniger anfällig für Erreger. Für eine gute Durchblutung sorgen zum Beispiel Wechselduschen oder Schenkelgüsse.

Achten Sie auf gute Blutzuckerwerte. Gerade Diabetiker leiden häufig unter Fußpilz. Deshalb sollten Betroffene zum einen ihre Therapie gegen Diabetes gewissenhaft durchführen und zum anderen ihre Füße besonders gut pflegen und kontrollieren lassen.

Risikofaktoren für Fußpilz im Überblick

Geschwächtes Immunsystem

Pilze breiten sich leichter aus, wenn die Abwehr des Körpers geschwächt ist.8 Die Gründe hierfür können vielfältig sein. Einige Erkrankungen können das Immunsystem schwächen. Wenn Sie häufig an Fußpilz leiden, der immer wiederkehrt, sollten Sie mit einem Arzt abklären, ob nicht noch eine weitere Erkrankung dahintersteckt, wie Diabetes.

Enge Schuhe

Nicht nur Blasen treten häufig bei falschem Schuhwerk auf. Auch kleinere Verletzungen oder Risse können ein Einfallstor für Fußpilz sein, weil unsere natürliche Schutzbarriere, die Haut, hier geschädigt ist. Behandeln Sie auch kleinere Blessuren zügig. Desinfizieren Sie die Stelle und versuchen Sie, die Schuhe entweder vom Schuster weiten zu lassen oder entsorgen Sie das drückende Paar.

Übertriebene Hygiene

Auch trockene Haut neigt dazu, rissig zu werden und kleine Verletzungen zu bekommen.9 Achten Sie deshalb darauf, dass Sie Seifen und Duschgele verwenden, die Ihrem Hauttyp entsprechen. Fragen Sie im Zweifel Ihren Apotheker oder Arzt nach einer passenden Pflegelinie.

Warm & feucht

Wenn die Füße schwitzen, ist das das ideale Klima für Pilze.1 Deshalb gilt: Socken tragen, die Feuchtigkeit aufnehmen, nasse Socken immer austauschen und niemals barfuß in Schuhe, die aus einem Material sind, dass nicht atmungsaktiv ist.

An welchen Symptomen kann man Fußpilz erkennen?

Fußpilz-Infektionen zeigen je nach Erreger und betroffener Stelle sehr unterschiedliche Beschwerden:

Im Großteil aller Fälle beginnt die Fußpilz-Infektion in den Zehenzwischenräumen. Anfangs ist Fußpilz äußerlich kaum zu erkennen. Je tiefer die Pilze in die Haut eindringen, desto stärker werden die Beschwerden. Das erste spürbare Symptom ist meist ein starker, hartnäckiger Juckreiz zwischen den Zehen. Die Haut beginnt zu nässen und einzureißen, die betroffenen Stellen schmerzen auch bei Bewegungen. Nun quillt die Haut auf und schuppt sich. Unter den weißlichen Hautschuppen ist gereiztes und entsprechend gerötetes Gewebe sichtbar. Wird der Fußpilz nicht behandelt, lösen sich mit der Zeit immer größere Hautpartien ab. Weitere häufige Symptome sind rote Bläschen, schuppende Haut und nässende Stellen unter den aufgeplatzten Bläschen:9

Frühstadium: 1. Symptome/Anzeichen für Fußpilz

Fortgeschrittenes Stadium: Wenn der Fußpilz nicht behandelt wird

Spätstadium: Wenn Fußpilz nicht behandelt wird

Fußpilz-Bilder – Bläschen, Verhornung & mehr

Auch wenn schwere Komplikationen selten sind, sollte Fußpilz in jedem Fall behandelt werden, da die Pilzinfektion sich leicht ausbreitet. So hat fast jeder Nagelpilz einmal als Fußpilz angefangen – im Gegensatz zum oberflächlichen Fußpilz ist der in den Nägeln sitzende Nagelpilz jedoch deutlich schwieriger zu behandeln. Wenn die Infektion auf die Nägel übergreift, verlieren diese zunächst ihren Glanz und werden allmählich trübe und undurchsichtig. Meistens zeigt sich der Pilzbefall zuerst am freien Rand des Nagels durch kleine, weißliche Stellen, die sich zur Mitte des Nagels hin ausbreiten. Im Verlauf der Infektion verfärben sich die befallenen Nagelpartien gelblich bis bernsteinfarben. Mit der Zeit verändert sich auch die Struktur der Nägel: Die Nagelplatte verdickt sich, ihre Oberfläche wird uneben und der Nagel beginnt am freien Nagelrand zu bröckeln. Später löst sich der Nagel oft vom Nagelbett ab.

Weitere Informationen zum Thema Nagelpilz finden Sie hier.

Auch an anderen Stellen des Körpers werden leicht infizierte Hautschüppchen verschleppt, häufig sind die Handflächen, die Leistenbeuge und die Kopfhaut betroffen. Das Pilzmaterial, das z. B. beim Kratzen unter die Fingernägel gerät, reicht schon aus, um eine andere Hautstelle zu infizieren.

Darüber hinaus steckt der Fußpilz andere Menschen an – vor allem Menschen aus dem eigenen Umfeld wie Familienangehörige, Freunde oder Mitglieder desselben Sportvereins.

Diagnose bei Fußpilz – so läuft die Untersuchung ab

Bei ersten Symptomen sollte grundsätzlich ein Hausarzt oder ein Podologe aufgesucht werden. Im Gespräch mit einem Arzt (Anamnese) sollten Sie Ihre Beschwerden präzise schildern, damit dieser das vorliegende Krankheitsbild genau erfassen kann. Durch weitere Fragen versucht der Arzt weitere Informationen für eine Diagnose zu sammeln.

Im Anschluss führt der Arzt eine klinische Untersuchung durch. Um genauestens zu prüfen, ob sich der Verdacht auf Fußpilz bestätigt, schaut sich der Arzt die Füße eingehend an. Für eine möglichst genaue Diagnose entnimmt der Arzt noch eine Hautprobe der Infektionsherdfläche. Mit Hilfe eines Mikroskops wird die Probe untersucht. Nur so kann er die Beschwerden analysieren und feststellen, dass es sich bei dem vorliegenden Krankheitsbild um Fußpilz handelt. Neben Fußpilz gibt es nämlich einige weitere Krankheitsbilder, die den Symptomen von Fußpilz sehr ähnlich sind.

Um eine erfolgsversprechende Behandlung garantieren zu können, ist es wichtig, herauszufinden, welche Art von Pilz die Infektion ausgelöst hat. So kann ein passendes Antipilzmittel (Antimykotikum) zur Behandlung eingesetzt werden, welches exakt auf den Pilz abgestimmt ist. Die entnommene Gewebeprobe wir dafür im Labor untersucht. Dazu werden spezielle Pilzkulturen gezüchtet. Eine besonders große Rolle spielt dabei vor allen die passende Temperatur: diese sollte nämlich möglichst gute Wachstumsbedingungen für die Pilze darstellen.

Bis sich die Pilzart durch das Heranzüchten der Pilzkolonie klar identifizieren lässt, dauert es meistens 1-4 Wochen. In dieser Zeit können Breitband-Antipilzmittel als unspezifische Therapie zur Bekämpfung des Pilzes eingesetzt werden.

Fußpilz behandeln – einfach & bequem

Allen Arten von Fußpilz ist gemeinsam, dass sie nur selten von selbst heilen.10 Sie lassen sich jedoch sehr einfach selbst behandeln.

Fußpilz wird in der Regel lokal durch das Auftragen von Cremes, Sprays oder Lösungen behandelt, die Antimykotika (Antipilzmittel) enthalten. Viele dieser Antimykotika haben ein breites Wirkungsspektrum und bekämpfen sowohl Fadenpilze als auch die gängigsten Hefen und Schimmelpilze. Bekannte Wirkstoffe sind z. B. Miconazol, Bifonazol, Terbinafin oder Ciclopirox-Olamin.11 Die antimykotischen Produkte sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Eine wirkungsvolle Creme gegen Fußpilz ist beispielsweise Selergo mit dem Wirkstoff Ciclopirox-Olamin. Mehr zu Selergo Creme

Wenn die Selbstbehandlung keinen Erfolg bringt, hilft ein Besuch beim Hautarzt (Dermatologen) weiter. Der Arzt kann die Erreger mit Hilfe einer Pilzkultur genau bestimmen und so zielgerichtet bekämpfen. Dazu entnimmt er eine Probe vom „aktiven Rand“ der Pilzinfektion, von der Stelle also, an der der Pilz gerade in gesundes Gewebe eindringt. Das pilzhaltige Hautmaterial gibt der Arzt in ein Plastikschälchen mit einem Nährboden, der den Pilz optimal wachsen lässt. Innerhalb von wenigen Tagen bis Wochen wächst in dem Schälchen ein stattliches Pilzgeflecht, das den genauen Erreger verrät.

Trichophyton rubrum
Trichophyton rubrum var. rodhaini

Bei den Erregern von Fußpilz handelt es sich meist um Fadenpilze, z. B.Trichophyton rubrum, der in 71 % nachgewiesen wird. Zusammen mit Trichophyton mentagrophytes (20 %) verursachen diese beiden Pathogene über 90 % aller Fälle von Nagelpilz. Hefepilze, allen voran Candida albicans (5,6 %), gehören ebenfalls zu den möglichen Verursachern. Sie befallen typischerweise eher die Fingernägel als die Fußnägel. Schimmelpilze werden nur sehr selten gefunden. Die Prävalenz der verschiedenen Erreger hängt von mehreren Faktoren wie Klima, Geographie und Migration ab.3, 12

Ist der genaue Erreger bekannt, kann der Arzt ein spezifischeres Antimykotikum verschreiben oder begleitende Maßnahmen einleiten. Zum Beispiel kann es nötig sein, die Katze oder den Hund mitzubehandeln, wenn die Pilzinfektionen von einem typischerweise bei Haustieren vorkommenden Pilz ausgelöst wurde.

Bei sehr ausgedehntem Pilzbefall des Körpers verschreibt der Arzt Antimykotika zum Einnehmen. Da diese Antimykotika auf den gesamten Körper wirken, können Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten. Antimykotika zum Einnehmen sind daher verschreibungspflichtig.

Tipps zur Unterstützung der Behandlung

Einige einfache Tipps und Verhaltensregeln unterstützen die Behandlung von Fußpilz und helfen, Rückfällen vorzubeugen:

Hausmittel bei Fußpilz

Auf vielen Webseiten werden Hausmittel zur Behandlung von Fußpilz angepriesen. Wir erklären bekannte Verfahren und warum diese nur mit Vorsicht angewendet werden sollten. Backpulver soll die Füße trocken halten und dadurch den Pilzen den Nährboden entziehen. Aber meistens ist der Fußpilz schon weit in die Haut eingedrungen und erweist sich als zu hartnäckig für eine Therapie mit Backpulver.

Salzbäder helfen gegen den Juckreiz.13 Diese Art von Hausmittel bringt allerdings nur kurzfristig Linderung, da es nur das Symptom, den Juckreiz, bekämpft und nicht den Erreger an sich. Es kann jedoch als ergänzende Maßnahme zu einer medikamentösen Therapie eingesetzt werden. Säurehaltige Hausmittel wie Zitrone oder Apfelessig gelten als keimabtötend oder entzündungshemmend und damit auch als hilfreich gegen Pilze.14 Die Wirkung dieser Mittel ist gegen die Erreger aber meist nicht stark genug. Zudem kann die enthaltene Säure die Hautstellen zusätzlich reizen und angreifen.

Auch Teebaumöl soll helfen Juckreiz und Entzündungen einzudämmen, aber heilt Fußpilz weniger zuverlässig als konventionelle Fungizide. Außerdem könnte es besonders in hoher Konzentration möglicherweise ein beträchtliches allergisches Potential haben.15

Ein Sud aus schwarzem Tee14 oder Eichenrinde16 hilft dabei, dass Wunden schneller abheilen und Pilze oder Keime weniger leicht in die Haut eindringen können. Allerdings fehlen hier Wirkstoffe, die die Pilze angreifen.

Saft von Zwiebeln oder von Knoblauch haben antibakterielle Eigenschaften. Wer diese Hausmittel anwendet, sollte nicht geruchsempfindlich sein. Gerade Knoblauch kann allerdings auch zu chemischen Verbrennungen oder Kontaktallergien führen, weshalb von dieser Therapieart abzuraten ist.17

Honig wirkt gegen Entzündungen und hilft bei der Wundheilung.18 Eine antimykotische, also pilzabtötende Wirkung, ist für normalen Honig noch nicht beschrieben worden.

Eigenurin enthält bekanntlich Harnstoff und dieser soll helfen, Hornhaut weicher zu machen und das Wachstum der Pilze zu hemmen.14 Obwohl manche Menschen von der Wirkung überzeugt sind, gibt es keine Studien in diesem Bereich. Diese Behandlung sollte also auf keinen Fall die konventionellen Therapien ersetzen.

Bei Fluorid-Zahnpasta wird dem enthaltenen Fluor eine antimykotische, also eine pilz-abtötende, Wirkung nachgesagt.19 Allerdings wirkt Zahnpasta oft austrocknend und kann damit intakte Hautstellen anfälliger für andere Keime und Erreger machen.

Fußpilz geht einfach nicht weg: Behandlungs- und Nachsorgefehler

Ein Hauptproblem bei Fußpilz ist, dass sich viele Menschen schämen, mit ihrem Arzt oder Apotheker über ihre Erkrankung zu sprechen. Dabei sind Pilzerkrankungen sehr weit verbreitet. Jeder Dritte leidet mindestens einmal im Leben an Fußpilz. Zudem haben sie nichts mit Unsauberkeit zu tun. Mit einer möglichst rasch eingeleiteten Therapie kann die Krankheit effektiv behandelt werden.

Betroffene Hautstellen werden oft mit Hühneraugen oder Druckstellen verwechselt und der Fußpilz nicht erkannt, bevor er wirklich Schmerzen verursacht und schlechter zu behandeln ist. Deshalb sollten Sie schon mit kleineren Problemen an Ihren Füßen möglichst bald einen Arzt aufsuchen.

Schon ein Kleidungsstück, wie eine Socke, kann dafür sorgen, dass sich Pilzsporen auf alle anderen Klamotten übertragen. Eine separate Wäsche von über 60 Grad von Textilien, die mit der erkrankten Körperstelle in Kontakt gekommen sind, ist sinnvoll um Fußpilz loszuwerden.

Nässe ist ein begünstigender Faktor bei Pilzerregern und zwischen unseren Zehen bildet sich das ideale Klima, wenn diese nicht extra „trockengelegt“ werden. Nutzen sie dafür eigene Papier-Handtücher und entsorgen sie diese sofort.

Menschen verlieren beim Barfußlaufen kleine Hautschüppchen, die im Fall von Fußpilz infiziert sein können. Pilzsporen überdauern lange Zeiträume und übertragen den Fußpilz auf andere Menschen.

Pilzinfektionen können sich ausbreiten. Das gilt auch bei Fußpilz. Es sind Fälle beschrieben worden, in denen sich die Erreger beginnend von der Ferse über die Schenkel bis hin zum Gesäß ausgebreitet haben. Auch dort verursachten sie das typische Brennen und starken Juckreiz. Soweit sollten Sie es nicht kommen lassen und möglichst frühzeitig mit einer Therapie beginnen.

Gleiche Hygiene-Regeln wie bei Nagelpilz

Da Fußpilz oft zusammen mit Nagelpilz auftritt, gelten für beide Erkrankungen folgende Regeln:


1 Deutsche Dermatologische Gesellschaft. Fußpilz: Jeder Dritte wird irgendwann infiziert. Online verfügbar unter: https://derma.de/presse/uebersicht/detail/news/fusspilz-jeder-dritte-wird-irgendwann-infiziert/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8762c7089273f46e6fe2b0b765d6f44d; Zuletzt abgerufen im Januar 2021.
2 Hanecke E. Fungal infections of the nail. Semin Dermatol 1991;10:41-53.
3 Effendy I et al. Epidemiology and clinical classification of onychomycosis. J Eur Acad Dermatol Venereol 2005;19 Suppl 1:8-12. doi:10.1111/j.1468-3083.2005.01281.x
4 Raab W, Nagelerkrankungen in der dermatologischen Praxis, DOI 10.1007/978-3-642-24184-0_8, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2012.
5 Mayser P et al. Prevalence of fungal foot infections in patients with diabetes mellitus type 1 – underestimation of moccasin-type tinea. Exp Clin Endocrinol Diabetes 2004;112(5):264-268.
6 Crawford F, Hollis S. Topical treatments for fungal infections of the skin and nails of the foot. Cochrane Database Syst Rev 2007;2007(3):CD001434.
7 Moriarty B, Hay R, Morris-Jones R. The diagnosis and management of tinea. BMJ 2012;345:e4380.
8 Baswan S, Kasting GB, Li SK, et al. Understanding the formidable nail barrier: A review of the nail microstructure, composition and diseases. Mycoses 2017;60(5):284-295.
9 Seebacher C et al. Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaftund der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft. Tinea der freien Haut. JDDG: Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft 2010;8:549-554.
10 Tosti A, Elewski BE. Onychomycosis: Practical Approaches to Minimize Relapse and Recurrence. Skin Appendage Disord 2016;2(1-2):83-87.
11 Weinstein A, Berman B. Topical treatment of common superficial tinea infections. Am Fam Physician. 2002;65(10):2095-2102.
12 Summerbell RC, Kane J, Krajden S. Onychomycosis, tinea pedis and tinea manuum caused by non-dermatophytic filamentous fungi. Mycoses. 1989;32(12):609-619. doi:10.1111/j.1439-0507.1989.tb02192.x
13 Deutsche Dermatologische Gesellschaft. Wundersames weißes Mittel. Online verfügbar unter: https://derma.de/fortbildung/kalender/uebersicht/detail/news/wundersames-weisses-mittel/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7bc290e93cde8a9786d62f18ada7150c; Zuletzt abgerufen im Januar 2021.
14 NetDoktor. Nagelpilz – Hausmittel. Online verfügbar unter: https://www.netdoktor.de/krankheiten/nagelpilz/hausmittel/; Zuletzt abgerufen im Januar 2021.
15 Mediscope AG. Teebaumöl gegen Fusspilz. Online verfügbar unter: https://www.tellmed.ch/tellmed/Fachliteratur/Studienbesprechungen/Teebaumoel_gegen_Fusspilz.php; Zuletzt abgerufen im Januar 2021.
16 ApothekenUmschau. Beipackzettel von Eichenrinde Tee. Online verfügbar unter: https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/EICHENRINDE-Tee-5466878.html; Zuletzt abgerufen im Januar 2021.
17 PraxisDepesche. Brandwunden durch Knoblauchbrei. Online verfügbar unter: https://www.praxis-depesche.de/nachrichten/brandwunden-durch-knoblauchbrei; Zuletzt abgerufen im Januar 2021.
18 ApothekenUmschau. Honig verspricht bessere Wundheilung. Online verfügbar unter: https://www.apotheken-umschau.de/Therapien/Honig-verspricht-bessere-Wundheilung-513741.html; Zuletzt abgerufen im Januar 2021.
19 Navigator-Medizin. Helfen Quark oder Zahnpasta gegen Nagelpilz? Online verfügbar unter: https://www.navigator-medizin.de/hautkrankheiten/nagelpilz/nagelpilz-selbsthilfe-und-hausmittel/808-helfen-quark-oder-zahnpasta-gegen-nagelpilz.html; Zuletzt abgerufen im Januar 2021.

Selergo® 1% Creme Wirkstoff: Ciclopirox-Olamin. Für Erwachsene und Schulkinder. Anwendungsgebiete: Alle Pilzerkrankungen der Haut. Warnhinweise: Creme: Enthält Cetyl- und Stearylalkohol, örtlich begrenzte Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) möglich. Butylhydroxytoluol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis), Reizung der Augen und der Schleimhäute hervorrufen. Apothekenpflichtig. Stand: Juni 2021. Polichem SA; 50, Val Fleuri; LU-1526 Luxemburg. Mitvertrieb: Almirall Hermal GmbH, Geschäftsbereich Taurus Pharma; Scholtzstraße 3; D-21465 Reinbek; info@almirall.de.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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